Wiesbadener Kurier, 27.10.2015, von Rotraut Hock

Freizügige Schau „18+“ in der Gaustraße 67 lenkt den Blick auf Intimes

MAINZ - In einem kleinen Laden am unteren Ende der Gaustraße verbirgt sich eine Überraschung: Eine Gruppe von Studenten der Hochschule RheinMain Wiesbaden hat sich zusammengefunden und zeigt mit Unterstützung von „Kulturrepublik“ eine besondere Ausstellung, die einen Impuls zum Nachdenken über die Darstellung des menschlichen Körpers in der Kunst und in der Alltagswelt geben soll. Der Titel lautet „18 +“ und soll andeuten, dass die gezeigten Fotografien, Bilder und Objekte im herkömmlichen Sinne nicht „jugendfrei“ sind. Denn die beiden Vietnamesinnen Hien Hoang und Ly Le zeigen zusammen mit Evelyn Wettstein und Alexander Voelkle Fotografien, Bilder und digitale Illustrationen von Körpern und Körperpartien, die sonst auch in der Kunst eher tabu sind: Ein farbenfroher Blumenstrauß zwischen den gespreizten Schenkeln einer Frau, eine Tulpe, die aus einem aufgerichteten Penis emporwächst, in der Fotoserie „Frühling“ erblüht das Geschlecht, und selbst eine aufgeschnittene Papaya erweckt noch Assoziationen, wie „Foodrotica“.

Quelle: Wiesbadener Kurier vom 27.10.2015

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Wiesbadener Kurier, 13.11.2015

Kunstdruck landet im Schredder

KONTROVERSE „Kulturrepublik“ setzt Zeichen gegen „Massenware an der Wand“ / Originale verschenkt

MAINZ - (juh). Wer kennt sie nicht, die typischen Arztpraxisbilder? Drucke von Kandinsky, van Gogh und die allgegenwärtigen bunten Männchen von Keith Haring – sie alle sorgen dafür, dass deutsche Wartezimmer wie ein Ei dem anderen gleichen.

Auch in den eigenen Wohnungen seien es die immer gleichen Kunstdrucke, die für einen Billigpreis erstanden und an die Wand gehängt werden, beschwert sich Hermann Recknagel, Mitglied der Künstlergruppe „Kulturrepublik“. Diese setzt am vergangenen Freitagabend ein erstes Zeichen gegen die „Massenware an der Wand“: Jeder Gast, der einen Druck mitbringt, bekommt im Gegenzug ein künstlerisches Unikat.

Quelle: Wiesbadener Kurier vom 13.11.2015

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